Was ist wichtig bei Lautsprecherkabeln?

Eine Investition in gute Kabel lohnt sich. Welche Attribute dabei entscheidend sind, erfahren Sie hier.

Lautsprecherkabel gehören zu den bekanntesten Verbindungslösungen auf dem Markt. Offiziell: Lautsprecherleitungen sind zweiadrige Verbindungen zwischen Audioverstärkern und Lautsprecherboxen. Gemeinsam mit dem Tonsignal übertragen sie auch den elektrischen Strom, der für den Betrieb der Lautsprecher benötigt wird.

Material von Lautsprecherkabeln

Die Adern der meisten Lautsprecherkabel bestehen aus Kupfer. Edelmetalle oder auch reines Aluminium kommen nur selten zum Einsatz. Erstere sind verhältnismäßig teuer, was den Einsatz für die meisten Endverbraucher und Hersteller unwirtschaftlich macht. Reines Aluminium hat einen 50 Prozent höheren Widerstand als Kupfer und ist anfälliger gegen Kabelbrüche. Kupferleitungen lassen sich in zwei Klassen unterscheiden: Vollkupferleitungen (CU) und kupferbeschichtete Aluminiumleitungen (CCA). Beide besitzen materialspezifische Vorteile:
Vollkupferkabel sind die erste Wahl für audiophile Hörer. Sie glänzen mit hervorragenden Übertragungseigenschaften, geringem Leitungswiderstand und hoher elektrischer Leitfähigkeit bei kleinem Durchmesser.

Kupferbeschichtete Aluminiumleitungen (CCA) sind leichter und günstiger als Vollkupferdrähte. Mit ihrem besonders guten Preis-/Leistungsverhältnis eignen sie sich für Normalnutzer, deren Geräte und Komponenten den Materialvorteil von Vollkupfer nicht ausspielen können.

Aderquerschnitt von Lautsprecherkabeln


Der Querschnitt eines Lautsprecherkabels berechnet sich wie bei jedem anderen Kabel. Gemessen wird dabei die Fläche des Leiters, die bei einem Schnitt durch das Kabel freigelegt wird. Er wird in Quadratmillimetern (mm²) angegeben und hat  entscheidenden Einfluss auf die Übertragungsqualität und den Klang. Der Mantel (2) wird nicht mitgemessen.

Man unterscheidet Kabel mit einer Ader (3) oder vielen Feindrähten (4). Bei einem Kabel mit Feindrähten berechnet sich der Aderquerschnitt aus der Summe der Querschnittsflächen aller Drähte.

Grundsätzlich gilt: Mit zunehmendem Aderquerschnitt entwickelt sich das Klangbild von warm und füllig zu hell und transparent. Im heimischen Gebrauch erzielen Doppeladern aus Kupferlitze mit Aderquerschnitten zwischen 0,75 mm² für sehr kurze, und 6 mm² für lange Entfernungen die besten Ergebnisse.

Tipps für die Praxis 

Bei der Bestimmung des optimalen Aderquerschnitts sollten neben der Kabellänge auch die Leistungsfähigkeit von Verstärker und Lautsprecher berücksichtigt werden. 

Die Faustregel lautet: Je größer die Leistung, desto größer ist der perfekte Querschnitt:
Leistung
Empfohlener Querschnitt pro Kanal
bis 40 Watt / Kanal 0,75 mm²
bis 80 Watt / Kanal 1,50 mm²
bis 120 Watt / Kanal 2,50 mm²
bis 200 Watt / Kanal 4,00 mm²
bis 400 Watt / Kanal 6,00 mm²

 

Wählen Sie einen höheren Aderquerschnitt, wenn Ihre Kabelstrecke oder Ihre Verstärkerleistung die  angegebene übersteigt. Verwenden Sie für beide Kanäle Ihres Lautsprecherpaares die gleiche Kabellänge, um einen ausbalancierten Klang zu erzielen.

Der Aderquerschnitt eines Kabels im Allgemeinen und eines Lautsprecherkabels im Besonderen sollte nicht mit dem Durchmesser verwechselt werden. Der Kabeldurchmesser ist der gesamte Durchmesser aller Kabelbestandteile wie Schirmungen und Mantel. Er wird in mm angegeben.

Letzterer lässt keinen direkten Rückschluss auf Kabel- und Signalqualität zu, weil beispielsweise ein sehr dicker Mantel genutzt werden kann. Auch wenn der Aderquerschnitt die wichtige Kenngröße zur Bestimmung der Kabelqualität ist, so hat ein dicker Mantel trotzdem auch Vorteile, da er das Kabel robuster und besser verlegbar macht. Im Gegenzug macht ein dickerer Mantel das Kabel weniger biegsam.